Das Tapezieren einer Mustertapete kann einen Raum komplett verwandeln und ihm eine persönliche Note verleihen. Allerdings erfordert dieser Prozess Präzision und Sorgfalt, insbesondere bei der Abstimmung der Muster an den Übergängen zwischen den Bahnen.

Im Gegensatz zu einfarbigen Tapeten ist die Herausforderung bei gemusterten Tapeten größer, da die Muster exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Mit der richtigen Anleitung und etwas Geduld können jedoch auch Anfänger ein professionelles Ergebnis erzielen.
Diese Anleitung führt Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess, vom Vorbereiten der Wand bis zum perfekten Anbringen der letzten Tapetenbahn.
Wichtige Erkenntnisse
- Präzise Abstimmung der Muster ist entscheidend für ein professionelles Ergebnis.
- Vorbereitung der Wand ist ein wichtiger Schritt vor dem Tapezieren.
- Mit Geduld und den richtigen Techniken können auch Anfänger erfolgreich tapezieren.
- Die richtige Anleitung hilft dabei, typische Herausforderungen zu meistern.
- Das Ergebnis ist eine schön gestaltete Wand, die lange Freude bereitet.
Was sind Mustertapeten und welche Arten gibt es?
Mustertapeten sind eine großartige Möglichkeit, Räume individuell zu gestalten. Sie bieten eine enorme Vielfalt an Designs, von klassischen Streifen und Blumenmotiven bis hin zu modernen geometrischen Mustern oder Nachahmungen von Naturmaterialien.
Beliebte Muster und Designs
Beliebte Muster sind zum Beispiel Streifen oder Blumen. Es gibt auch Tapeten, die die Optik von Putz, Holz oder Stein nachahmen. Auffällige großflächige Motive in bunten Farben machen die Tapete zu einem Hingucker in jedem Raum.
Materialien: Vinyl, Papier und Vlies
Mustertapeten können aus verschiedenen Materialien bestehen. Typische Varianten sind Vinyltapeten, Papiertapeten und Vliestapeten. Vliestapeten sind besonders beliebt, da sie dimensionsstabil sind und sich leicht verarbeiten lassen.
Die Besonderheiten von Mustertapeten
Die Besonderheit von Mustertapeten liegt in ihrem Rapport und Versatz. Dies erfordert beim Zuschneiden und Anbringen besondere Aufmerksamkeit, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen.
Muster | Material | Besonderheit |
---|---|---|
Streifen, Blumen | Vinyl, Papier, Vlies | Rapport und Versatz |
Geometrische Muster | Vlies | Dimensionsstabil |
Nachahmungen von Naturmaterialien | Vinyl | Leicht zu reinigen |
Vorbereitung der Wand für die Mustertapete
Die Vorbereitung der Wand ist ein entscheidender Schritt beim Tapezieren mit Mustertapeten. Eine gründliche Vorbereitung stellt sicher, dass die Tapete später optimal haftet und das Ergebnis makellos aussieht.
Alte Tapeten entfernen
Zunächst müssen alte Tapeten vollständig entfernt werden. Papiertapeten sollten eingeweicht und dann abgelöst werden, während Vliestapeten in der Regel direkt abgezogen werden können. Dieser Schritt ist wichtig, um eine glatte Oberfläche für die neue Tapete zu schaffen.
Untergrund vorbereiten und ausbessern
Nachdem die alten Tapeten entfernt wurden, sollte der Untergrund auf Risse, Löcher und Unebenheiten überprüft werden. Diese sollten mit Spachtelmasse ausgeglichen werden, um eine ebene Fläche zu schaffen. Anschließend ist es ratsam, die Wand leicht anzuschleifen, um die Haftung der neuen Tapete zu verbessern.
Schritt | Beschreibung | Werkzeug/Material |
---|---|---|
1 | Alte Tapeten entfernen | Tapeziermesser, Einweichmittel |
2 | Untergrund ausbessern | Spachtelmasse, Spachtel |
3 | Grundierung auftragen | Tapetengrund, Rolle |
Grundierung auftragen
Das Auftragen einer Grundierung, auch Tapetengrund genannt, ist besonders wichtig. Sie reguliert die Saugfähigkeit der Wand, verbessert die Haftung der Tapete und erleichtert später das Entfernen der Tapete.
Indem Sie diese Schritte befolgen, schaffen Sie eine optimale Grundlage für das Tapezieren mit Mustertapeten. Dies trägt dazu bei, dass das Ergebnis professionell und ästhetisch ansprechend aussieht.
Rapport und Versatz verstehen
Beim Tapezieren von Mustertapeten ist es wichtig, die Begriffe Rapport und Versatz zu verstehen. Diese beiden Konzepte sind entscheidend für die korrekte Anbringung der Tapetenbahnen und das Erreichen eines nahtlosen Gesamtbildes.
Was bedeutet Rapport bei Mustertapeten?
Der Rapport bezeichnet den Abstand, in dem sich ein Muster auf der Tapetenbahn wiederholt. Dieses Maß ist entscheidend für den korrekten Zuschnitt der Tapetenbahnen. Informationen zum Rapport finden sich auf der Tapetenrolle.
Den Versatz richtig berechnen
Der Versatz gibt an, um wie viele Zentimeter das Muster bei angrenzenden Bahnen verschoben werden muss, damit das Gesamtmuster nahtlos ineinander übergeht. Die genaue Versatzangabe findet man ebenfalls auf der Tapetenrolle.
Kennzeichnungen auf der Tapetenrolle
Auf Tapetenrollen finden sich spezielle Kennzeichnungen, die Auskunft über Rapport und Versatz geben. Diese Angaben sind wichtig für das korrekte Zuschneiden der Tapetenbahnen.
Kennzeichnung | Bedeutung |
---|---|
Ein Pfeil und eine Null auf gleicher Höhe | Keine Beachtung von Versatz oder Rapport erforderlich |
Zwei Pfeile auf gleicher Höhe | Alle Bahnen können auf gleicher Höhe angebracht werden |
Zwei Pfeile auf unterschiedlicher Höhe | Versetzter Ansatz erforderlich |
Mustertapete richtig zuschneiden
Ein präzises Zuschneiden der Mustertapete ist unerlässlich für ein professionelles Ergebnis. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Tapete korrekt angebracht wird und das gewünschte Muster nahtlos ineinander übergeht.
Wand ausmessen und Bahnlänge berechnen
Um die richtige Länge für Ihre Tapetenbahnen zu bestimmen, müssen Sie zunächst die Höhe Ihrer Wand exakt messen. In unserem Beispiel hat die Wand eine Höhe von 285 cm. Es ist ratsam, oben und unten jeweils etwa 10 cm als Überstand einzuplanen, um genügend Spielraum beim Tapezieren zu haben. Das ergibt eine Gesamtlänge von 305 cm.
Diese Länge muss dann auf die nächste volle Rapportlänge aufgerundet werden, um sicherzustellen, dass das Muster nicht abgeschnitten wird. Der Rapport ist die Länge, nach der sich das Muster auf der Tapete wiederholt.
A- und B-Bahnen zuschneiden
Bei Mustertapeten mit Versatz müssen Sie zwischen A- und B-Bahnen unterscheiden. Die A-Bahn wird direkt auf die berechnete Länge zugeschnitten. Für die B-Bahn muss zunächst der auf der Rolle angegebene Versatz abgeschnitten werden, bevor sie auf die gleiche Länge wie die A-Bahn gebracht wird.

Verschnitt minimieren
Um den Verschnitt zu minimieren, empfiehlt es sich, alle A-Bahnen aus einer Rolle und alle B-Bahnen aus einer anderen Rolle zu schneiden. Es ist auch hilfreich, die Bahnen auf der Rückseite zu nummerieren, um die Reihenfolge beim Tapezieren beizubehalten.
Vorbereitung zum Tapezieren
Bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend für ein professionelles Ergebnis. Dieser Schritt stellt sicher, dass alle Materialien und Werkzeuge bereit sind und dass die Wand für die Mustertapete optimal vorbereitet ist.
Tapetenkleister anrühren
Rühre den Tapetenkleister vor Verwendung noch einmal sorgfältig mit einem Akkuschrauber mit Universalrührer um. Für Vliestapeten ist es ratsam, den Kleister in einen großen Eimer umzufüllen, um ihn später mit einer Malerrolle besser auf dem Untergrund verteilen zu können. Ein gut angerührter Kleister ist entscheidend für eine erfolgreiche Verklebung.
Ansatzlinie festlegen
Vor dem Kleistern ziehst du mit der Wasserwaage eine Ansatzlinie. Diese senkrechte Linie dient als Referenz, an der die erste und zweite Bahn ausgerichtet werden. „Eine präzise Ansatzlinie ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die erste Bahn exakt gerade hängt,“ betont die Bedeutung dieser Vorbereitung.
Werkzeuge und Materialien bereitstellen
Alle benötigten Werkzeuge und Materialien wie Tapezierbürste, Andrückroller, Cuttermesser, saubere Lappen und eine stabile Leiter sollten griffbereit sein. Dies ermöglicht einen reibungslosen Ablauf beim Tapezieren und minimiert Unterbrechungen.
Mustertapete tapezieren Schritt für Schritt
Beim Tapezieren einer Mustertapete ist es wichtig, die Bahnen sorgfältig anzubringen, um ein nahtloses Ergebnis zu erzielen. Der Prozess beginnt mit dem Auftragen des Klisters direkt auf die Wandfläche, insbesondere bei Vliestapeten.
Kleister auftragen
Zum Kleistern verwendest du eine große Malerrolle für die Flächen und kleinere Pinsel für die Ecken und Kanten. Der Kleister sollte gleichmäßig aufgetragen werden, um eine gute Haftung der Tapete zu gewährleisten.
Erste Bahn anbringen
Beginne mit der Bahn neben deiner Ansatzlinie, die in den Raum zeigt, also mit einer B-Bahn. Klebe immer von oben nach unten und lasse einen kleinen Überstand an der Decke, der später abgeschnitten wird.
Folgebahnen passgenau ansetzen
Die nächste A-Bahn wird so angelegt, dass das Muster nahtlos ineinander übergeht. Achte darauf, dass die Bahnen nicht übereinander liegen oder einen Spalt aufweisen.
Luftblasen und Überstände entfernen
Nachdem die Tapete ausgerichtet ist, drücke sie mit einem Moosgummi-Roller an. Überstände an Decke, Boden und Ecken werden später mit einem scharfen Cuttermesser abgeschnitten.

Indem du diese Schritte befolgst, kannst du sicherstellen, dass deine Mustertapete professionell und sauber tapeziert wird.
Herausforderungen und Problemlösungen
Beim Tapezieren von Mustertapeten können verschiedene Herausforderungen auftreten, insbesondere in den Ecken eines Raums. Die richtige Technik und Vorbereitung sind entscheidend, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen.
Ecken und Kanten tapezieren
Das Tapezieren in Ecken kann kompliziert sein, da das Muster nicht immer nahtlos fortgeführt werden kann. Es gibt zwei gängige Methoden: Entweder wird eine Bahn um die Ecke geführt oder zwei separate Bahnen werden überlappend angebracht.
- In Raumecken stellen sich besondere Herausforderungen, da das Muster oft nicht nahtlos fortgeführt werden kann.
- Eine Bahn um die Ecke zu führen, funktioniert gut bei geraden Wänden.
Umgang mit Steckdosen und Schaltern
Bei Steckdosen und Schaltern sollte die Tapete zunächst über die Öffnung geklebt und dann vorsichtig eingeschnitten werden. Die Stromversorgung muss vorher abgeschaltet werden.
Kleisterflecken entfernen
Kleisterflecken auf der Tapete müssen sofort mit einem feuchten Schwamm entfernt werden, bevor sie antrocknen. Bei hellen Tapeten ist besondere Vorsicht geboten.
Fazit
Eine sorgfältige Vorbereitung und das Verständnis von Rapport und Versatz sind entscheidend für ein perfektes Ergebnis beim Tapezieren von Mustertapeten.
Das Tapezieren von Mustertapeten erfordert mehr Präzision und Planung als bei einfarbigen Tapeten, lohnt sich aber durch die besondere optische Wirkung im Raum.
- Das korrekte Ausrichten der ersten Bahn ist entscheidend, da Fehler sich auf alle folgenden Bahnen auswirken.
- Mit Geduld und Übung kann auch ein Anfänger Mustertapeten erfolgreich tapezieren.
Durch das Befolgen dieser Anleitung kann man seinem Raum eine individuelle Note verleihen.
FAQ
Was bedeutet Rapport bei Mustertapeten?
Der Rapport bezeichnet den Abstand, nach dem sich das Muster auf der Tapete wiederholt. Er ist wichtig für die richtige Anbringung der Tapetenbahnen.
Wie berechne ich den Versatz bei Mustertapeten?
Der Versatz ist die Verschiebung der Tapetenbahnen zueinander, um das Muster richtig anzubringen. Er wird anhand des Rapports und der Breite der Tapetenbahn berechnet.
Wie lang sollte die erste Bahn einer Mustertapete sein?
Die Länge der ersten Bahn hängt von der Höhe der Wand und dem Rapport der Tapete ab. Sie sollte so lang sein, dass sie die Wandhöhe plus einen Überstand für das Zuschneiden abdeckt.
Wie vermeide ich Verschnitt beim Zuschneiden von Mustertapeten?
Um Verschnitt zu minimieren, sollten Sie die Tapetenbahnen sorgfältig planen und die Bahnlänge an die Wandhöhe anpassen. Es ist auch hilfreich, die Tapetenrolle vor dem Zuschneiden genau zu überprüfen.
Wie entferne ich Luftblasen unter der Mustertapete?
Luftblasen können mit einer Rakel oder einem weichen Tuch vorsichtig herausgedrückt werden. Es ist wichtig, dies sorgfältig zu tun, um das Muster nicht zu beschädigen.
Wie tapeziere ich Ecken und Kanten richtig?
Beim Tapezieren von Ecken und Kanten sollten Sie die Tapetenbahn sorgfältig zuschneiden und an die Kontur der Wand anpassen. Es kann hilfreich sein, die Bahn leicht zu überlappen und den Überstand später zu entfernen.